Borretsch im Hochbeet anbauen: Wann pflanzen, beste Sorten & Pflege
Intro für Borretsch im Hochbeet
Borretsch (Borago officinalis) ist ein robustes Küchenkraut mit charakteristisch gurkenähnlichem Geschmack und attraktiven blauen Blüten. Die einjährige Pflanze wird 50-70 cm hoch und eignet sich hervorragend für den Anbau im Hochbeet, wo sie nicht nur als Würz- und Heilkraut dient, sondern auch Bienen und andere Insekten anlockt.
Im Hochbeet profitiert Borretsch besonders von den optimalen Wachstumsbedingungen durch lockeres, nährstoffreiches Substrat und gute Drainage. Die Pflanze gedeiht in allen DACH-Regionen problemlos im Freiland, wobei das erhöhte Beet zusätzlichen Schutz vor Staunässe und Bodenfrost bietet.
Wann pflanzen
Aussaatzeitpunkt
Die Direktsaat im Hochbeet ist ab Mitte April möglich, sobald keine starken Nachtfröste mehr zu erwarten sind und die Bodentemperatur mindestens 12°C erreicht. In wärmeren Regionen kann bereits ab Ende März gesät werden, während in Höhenlagen bis Anfang Mai gewartet werden sollte.
Vorkultur
Für eine frühere Ernte empfiehlt sich die Vorkultur ab März bei 18-20°C Raumtemperatur. Die Jungpflanzen können nach 4-5 Wochen und den letzten Frösten ins Hochbeet umziehen. Eine gestaffelte Aussaat alle 3-4 Wochen bis Juli verlängert die Erntezeit.
Beste Zeit zum Pflanzen

Der optimale Pflanztermin für vorgezogene Borretsch-Setzlinge liegt zwischen Mitte April und Anfang Mai, wenn die Nachttemperaturen stabil über 5°C liegen. In milden Lagen der Schweiz und Süddeutschland kann bereits ab Ende März gepflanzt werden, während in kühleren Regionen Österreichs und in Höhenlagen bis Mitte Mai gewartet werden sollte.
Eine zweite Pflanzung Ende Juli ermöglicht eine späte Ernte bis in den Herbst hinein. Die Tageslänge spielt für Borretsch eine untergeordnete Rolle, allerdings sollten Hitzeperioden über 30°C bei der Jungpflanzenentwicklung vermieden werden.
Beste Borretsch-Sorten für DACH
Bei der Sortenwahl für das Hochbeet stehen Wuchshöhe und Verwendungszweck im Vordergrund. Kompakte Sorten eignen sich besonders gut für die begrenzte Beetfläche.
- Borago officinalis ‘Blauer Stern’ – Klassische Sorte mit intensiv blauen Blüten, sehr robust, 60-70 cm hoch
- ‘Bienenweide’ – Besonders reichblühend, ideal für Insekten, kompakter Wuchs bis 50 cm
- ‘Alba’ – Weiß blühende Variante, milder im Geschmack, 40-50 cm hoch
- ‘Compact’ – Niedrig wachsende Sorte (30-40 cm), ideal fürs Hochbeet
- ‘Variegata’ – Dekorative Sorte mit panaschierten Blättern, 50-60 cm hoch
Wie man Borretsch pflanzt
Standort & Boden
Borretsch bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Hochbeet. Das Substrat sollte humusreich und durchlässig sein, mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Eine Mischung aus 60% Gartenerde, 20% Kompost und 20% Sand hat sich bewährt.
Abstand & Tiefe
Säen Sie die Samen 1-2 cm tief mit einem Reihenabstand von 30-40 cm. Nach dem Aufgang werden die Pflänzchen auf 25-30 cm vereinzelt. Vorgezogene Jungpflanzen setzen Sie im gleichen Abstand, wobei die Wurzelballen mit Substrat bedeckt sein müssen.
Angießen
Gießen Sie die frisch gesäten oder gepflanzten Borretsch gründlich an (1-2 L pro m²). In den ersten zwei Wochen sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne zu vernässen. Ein feiner Gießstrahl verhindert das Ausschwemmen von Samen.
Wie man Borretsch anbaut
Bewässerung
Borretsch benötigt regelmäßige, aber moderate Bewässerung. Im Hochbeet sind 2-3 Liter pro m² alle 2-3 Tage ausreichend. Bei Hitze entsprechend mehr, dabei Staunässe vermeiden.
Düngung
Eine Grunddüngung mit 3-4 L Kompost pro m² zu Saisonbeginn genügt meist. Bei längerer Kulturdauer nach 8 Wochen mit 30-40 g/m² organischem Dünger nachdüngen.
Mulch & Pflege
Eine 2-3 cm starke Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh hält Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut. Verblühte Stände regelmäßig entfernen, um Selbstaussaat zu kontrollieren.
Pflege & Bewässerung
Die laufende Pflege konzentriert sich auf regelmäßiges, maßvolles Gießen und das Entfernen welker Blätter. Borretsch zeigt Wassermangel durch hängende Blätter an – dann umgehend gießen, aber nicht übertreiben. Bei Hitze ist eine zusätzliche Schattierung durch höhere Nachbarpflanzen vorteilhaft.
Organische Düngung ist der mineralischen vorzuziehen, da sie gleichmäßiger wirkt und das Bodenleben fördert. Typische Bewässerungsfehler wie oberflächliches Gießen oder zu lange Wassergaben führen zu schwachem Wurzelwachstum.
Verständnis von Schossen (Bolting) bei Borretsch
Borretsch ist eine einjährige Pflanze, die naturgemäß zur Blüte strebt. Frühes Schossen wird durch Temperaturschwankungen und Trockenstress begünstigt. Gleichmäßige Bewässerung und Mulchen verzögern die Blütenbildung.
Geschossene Pflanzen entwickeln härtere, bittere Blätter. Die Blüten sind jedoch essbar und eine wichtige Bienenweide. Durch gestaffelte Aussaat alle 3-4 Wochen steht immer junges Blattmaterial zur Verfügung.
Warum wird Borretsch bitter?
Bitterer Geschmack bei Borretsch hat meist vermeidbare Ursachen:
- Wassermangel: Führt zu Stressreaktionen – regelmäßig, aber maßvoll gießen
- Überständige Pflanzen: Zu späte Ernte nach Blütenbeginn – rechtzeitig ernten
- Nährstoffmangel: Besonders Stickstoffmangel – organisch nachdüngen
- Hitzeperioden: Stress durch Temperaturen über 30°C – für Schattierung sorgen
Begleitpflanzen für Borretsch
Borretsch ist ein idealer Mischkulturpartner, der durch seine insektenanlockende Wirkung den gesamten Garten bereichert. Besonders gut harmoniert er mit Gurken, Tomaten und Erdbeeren, deren Geschmack und Widerstandskraft er positiv beeinflusst.
Weniger geeignet ist die Nachbarschaft zu stark zehrenden Gemüsen wie Kohl oder Kürbis, da diese um Nährstoffe konkurrieren. Der Abstand zu anderen hochwachsenden Kräutern sollte mindestens 40 cm betragen.
Saisonkalender
Ein durchdachter Zeitplan optimiert die Borretsch-Kultur:
- März: Vorkultur bei 18-20°C, erste Direktsaat in milden Lagen
- April: Hauptaussaat, Auspflanzen der Jungpflanzen
- Mai: Vereinzeln, erste Blatternte beginnt
- Juni-Juli: Haupterntezeit, Nachsaat für Herbsternte
- August: Zweite Aussaat, Samenernte beginnt
- September: Letzte Blatternte, Samenernte
Probleme & Lösungen
Typische Herausforderungen beim Borretsch-Anbau:
Problem | Schnelle Lösung |
---|---|
Welke Blätter | Sofort gießen, Mulchschicht aufbringen |
Gelbliche Blätter | Organischen Dünger nachdosieren |
Mehltau | Luftzirkulation verbessern, befallene Blätter entfernen |
Schneckenfrass | Schneckenbarriere installieren, abends kontrollieren |
Umfallende Pflanzen | Stützen anbringen, Pflanzabstand vergrößern |
Häufige Fragen zum Anbau von Borretsch
Die wichtigsten Aspekte der Borretsch-Kultur werden häufig hinterfragt. Hier die wichtigsten Antworten für erfolgreichen Anbau im Hochbeet.
- Wie oft gießen? Im Hochbeet alle 2-3 Tage durchdringend wässern, bei Hitze täglich. Staunässe unbedingt vermeiden.
- Wieviel Sonne verträgt Borretsch? 6-8 Stunden Sonne sind ideal, Halbschatten wird toleriert. Bei extremer Hitze für Schattierung sorgen.
- Minimale Hochbeettiefe? Mindestens 30 cm Substrattiefe für gesundes Wurzelwachstum.
- Kann man Borretsch überwintern? Als einjährige Pflanze nicht überwinterungsfähig, aber Selbstaussaat möglich.
- Wie lange kann geerntet werden? Bei gestaffelter Aussaat von Mai bis September kontinuierlich 6-8 Wochen pro Satz.
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