Basilikum im 5-Liter-Eimer anbauen: Wann pflanzen, beste Sorten & Pflege
Intro für Basilikum im 5-Liter-Eimer
Basilikum (Ocimum basilicum) ist eines der beliebtesten Küchenkräuter und eignet sich hervorragend für den Anbau in Gefäßen. Der 5-Liter-Eimer bietet dabei eine kostengünstige und praktische Lösung für Balkon, Terrasse oder Fensterbrett. Mit seinem charakteristischen Aroma bereichert Basilikum nicht nur mediterrane Gerichte, sondern lässt sich auch zu Pesto verarbeiten oder als frische Garnierung verwenden.
Die Kultur im Eimer ermöglicht eine optimale Kontrolle über Standort, Bewässerung und Nährstoffversorgung. Besonders in den DACH-Ländern, wo die Witterung nicht immer mediterranen Ansprüchen entspricht, können die Pflanzen bei Bedarf geschützt oder umgestellt werden. Ein 5-Liter-Eimer fasst genug Substrat für 2-3 kräftige Basilikumpflanzen und ermöglicht eine Ernte über mehrere Monate.
Wann pflanzen
Aussaat und Vorkultur
Die Voranzucht beginnt ab Mitte Februar bis März bei 20-22°C Raumtemperatur. Die Samen keimen innerhalb von 7-14 Tagen. Jungpflanzen benötigen mindestens 16°C und helles Licht, idealerweise unter Pflanzenlampen oder am hellen Südfenster.
Auspflanzen in den Eimer
Das Umsetzen in den 5-Liter-Eimer erfolgt erst nach den letzten Frösten, in der Regel ab Mitte Mai. Die Nachttemperaturen sollten dauerhaft über 12°C liegen. Bei kühler Witterung empfiehlt sich eine vorübergehende Abdeckung mit Vlies oder das Hereinholen der Eimer.
Beste Zeit zum Pflanzen

Die optimale Pflanzzeit für vorgezogene Basilikumpflanzen liegt zwischen Mitte Mai und Ende Juni. In dieser Phase sind die Temperaturen meist stabil genug und die Tageslänge optimal für kräftiges Wachstum. Bei geschütztem Stand können in milden Regionen auch noch Anfang Juli Pflanzen gesetzt werden.
In kühleren Regionen wie dem Alpenvorland sollte man die späteren Maitage abwarten, während in warmen Stadtlagen bereits ab Anfang Mai gepflanzt werden kann. Für eine kontinuierliche Ernte empfiehlt sich das Nachpflanzen in 3-4 Wochen Abstand bis Mitte Juli.
Beste Basilikum-Sorten für DACH
Für den Anbau im 5-Liter-Eimer eignen sich besonders kompakt wachsende und krankheitsresistente Sorten. Die Auswahl sollte sich nach dem geplanten Verwendungszweck und den lokalen Klimabedingungen richten.
- Genovese – Klassische italienische Sorte mit großen Blättern, intensivem Aroma, ideal für Pesto
- Piccolino – Kompaktwüchsig, besonders geeignet für Gefäße, sehr aromatisch
- Elidia – Fusariumresistent, kräftiger Wuchs, große Blätter
- Edwina – Kompakt, kältetolerant, ideal für kühlere Regionen
- Siam Queen – Thai-Basilikum, hitzetolerant, würzig-scharfes Aroma
- Crimson King – Rotlaubig, dekorativ, robust gegen Krankheiten
Wie man Basilikum pflanzt
Standort & Boden
Der 5-Liter-Eimer benötigt unbedingt Löcher im Boden (4-5 Stück, 8-10 mm Durchmesser) für den Wasserabzug. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus 70% Bioerde, 20% Kompost und 10% Sand. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen.
Pflanzabstand und Tiefe
Pro 5-Liter-Eimer werden maximal 3 Pflanzen im Dreieck mit 15-20 cm Abstand gesetzt. Die Pflanztiefe entspricht der Höhe des Wurzelballens, wobei der Stängelansatz leicht über der Substratoberfläche bleiben sollte.
Angießen
Nach dem Einpflanzen wird mit etwa 500 ml handwarmem Wasser vorsichtig angegossen. In den ersten Tagen feucht, aber nicht nass halten. Eine 2 cm starke Mulchschicht aus feinem Kies oder Tonkügelchen verhindert das Austrocknen.
Wie man Basilikum anbaut
Licht und Temperatur
Basilikum benötigt mindestens 6 Stunden direkte Sonne täglich. Die optimale Temperatur liegt zwischen 20-25°C tagsüber und nicht unter 12°C nachts. Bei starker Mittagssonne ist leichte Beschattung ratsam.
Bewässerung
Der Wasserbedarf beträgt je nach Witterung 200-400 ml alle 2-3 Tage. Morgens gießen, Staunässe vermeiden. Die Fingerprobe in 2-3 cm Tiefe zeigt, ob gegossen werden muss.
Düngung
Alle 2-3 Wochen mit flüssigem Kräuterdünger (verdünnt nach Anleitung) oder wöchentlich mit stark verdünntem Brennnesselsud versorgen. Bei Blattverfärbungen die Düngung reduzieren.
Pflege & Bewässerung
Regelmäßiges Ausgeizen der Blütentriebe fördert die Blattbildung. Ernten Sie die Triebspitzen oberhalb eines Blattpaares, um buschiges Wachstum anzuregen. Bei Temperaturen über 30°C zusätzlich morgens und abends mit Wasser besprühen.
Die häufigsten Pflegefehler sind Überwässerung und zu intensive Düngung. Gelbliche Blätter deuten meist auf Staunässe hin, während braune Blattränder Nährstoffüberschuss signalisieren. Eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit ist wichtiger als ein fester Gießrhythmus.
Verständnis von Schossen (Bolting) bei Basilikum
Schossen bezeichnet die vorzeitige Blütenbildung, die durch Stress ausgelöst wird. Hauptursachen sind lange Tageslichtphasen, Temperaturschwankungen und unregelmäßige Wasserversorgung. Die Pflanze investiert dann Energie in die Samenbildung statt in neue Blätter.
Durch regelmäßiges Zurückschneiden der Triebspitzen und gleichmäßige Pflege lässt sich das Schossen hinauszögern. Geschossene Pflanzen entwickeln bittere Blätter und sollten durch neue ersetzt werden. Bei hohen Temperaturen hilft eine temporäre Beschattung in der Mittagszeit.
Warum wird Basilikum bitter?
Bitterer Geschmack ist ein Warnsignal für Stressfaktoren und mindert die Verwendbarkeit erheblich.
- Wassermangel – Führt zu Konzentration der Bitterstoffe; regelmäßig, aber maßvoll gießen
- Überständige Pflanzen – Nach Blütenbildung werden Blätter bitter; regelmäßig ernten
- Nährstoffmangel – Besonders Stickstoffmangel fördert Bitterkeit; moderat düngen
- Temperaturstress – Extreme über 30°C oder unter 12°C; geschützten Standort wählen
Begleitpflanzen für Basilikum
Im 5-Liter-Eimer sollte Basilikum aufgrund des begrenzten Platzes als Monokultur wachsen. In größeren Gefäßen oder Beeten sind folgende Kombinationen vorteilhaft: Tomaten (gegenseitige Wachstumsförderung), Petersilie (unterschiedliche Wurzeltiefen) und Tagetes (Schutz vor Schädlingen).
Ungünstige Nachbarn sind Salbei und Rosmarin, da diese zu viel Wasser entziehen und durch ätherische Öle das Basilikumwachstum hemmen können.
Saisonkalender
Ein durchdachter Zeitplan ermöglicht kontinuierliche Ernte von Frühjahr bis Herbst.
- Februar/März: Aussaat unter Glas bei 20-22°C
- April: Pikieren der Jungpflanzen, abhärten
- Mai: Auspflanzen in Eimer nach letzten Frösten
- Juni-August: Regelmäßige Ernte, Nachpflanzung alle 4 Wochen
- September: Letzte Ernte, eventuell Samenstände für nächstes Jahr
Probleme & Lösungen
Schnelle Hilfe bei typischen Kulturproblemen:
Problem | Schnelle Lösung |
---|---|
Welke Blätter | Gießmenge prüfen, Staunässe vermeiden |
Schwarze Stängelbasis | Befallene Pflanzen entfernen, weniger gießen |
Gelbe Blätter | Nährstoffversorgung überprüfen, mäßig düngen |
Braune Flecken | Luftzirkulation verbessern, kranke Blätter entfernen |
Kleinbleibende Pflanzen | Standort heller/wärmer wählen, Düngung anpassen |
Häufige Fragen zum Anbau von Basilikum
Die richtige Pflege im 5-Liter-Eimer wirft oft Fragen auf. Hier sind die wichtigsten Antworten für erfolgreichen Anbau.
- Wie oft gießen? Alle 2-3 Tage, Fingerprobe in 2-3 cm Tiefe entscheidet
- Optimale Sonnenexposition? 6-8 Stunden täglich, Mittagssonne ggf. abschirmen
- Maximale Pflanzenanzahl pro Eimer? 2-3 Pflanzen mit 15-20 cm Abstand
- Ernteintervall? Alle 7-10 Tage, nie mehr als 1/3 der Pflanze
- Überwinterung möglich? Nur bei konstant über 16°C und zusätzlicher Beleuchtung
- Haltbarkeit der Pflanzen? 3-4 Monate bei optimaler Pflege
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